Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus von Thomas Duttenhoefer gestaltet. Die bittere Erfahrung, wenn man statt Frieden zu bewahren, Haß und Zwietracht zwischen den Völkern säht, mussten viel zu viele Darmstädter Bürger mit ihrem Leben bezahlen.

Zeitenwende, Perspektiven aus anderen Weltregionen auf den Eroberungskrieg Russlands in der Ukraine, auf uns, und auf eine Welt im Umbruch

 Stadtkirche Darmstadt, am 05.12.2022 um 18:30 Uhr

Nach fast einem Dreivierteljahr Eroberungskrieg in der Ukraine begreifen wir immer mehr, dass dieser Krieg ein radikaler Katalysator ist, der eine neue Perspektive von uns auf die Welt wie von der Welt auf uns einfordert. Alles was in den vergangenen Jahren feste ökonomische, politische und kulturelle Regeln und rechtliche Formen zu haben schien, gerät ins Wanken und verdreht sich sogar ins jeweilige Gegenteil. Lange stillgestellte Konflikte, verdrängte Gefahrenzonen und unheilvolle Triebkräfte scheinen entfesselt, die Büchse der Pandora ist weltweit geöffnet.

Es wird deshalb Zeit, die deutsche Blickzentrierung und den europäischen Blick auf den Angriffskrieg in der Ukraine und seine befürchteten sozialen und ökonomischen Folgen für unsere Gesellschaften zu öffnen und die globalen Sichtweisen und Perspektiven anderer Weltregionen einzuholen. Denn es geht nicht nur darum, mehr oder weniger Panzer zu liefern, damit der Westen mit der Nato nicht Kriegspartei wird wegen der Gefahr eines Weltkrieges, sondern bereits um ein viel größeres Welt-Geschehen geradezu revolutionären Ausmaßes, das dieser Krieg wiederspiegelt. Weiterlesen…

Auf dem Podium nehmen teil:

  1. Professor Dr. Marcelo Parreira do Amaral, Institut für Internationale und vergleichende Erziehungswissenschaften Universität Münster, für eine Perspektive aus Brasilien
  2. Magoua Welcome Phanuel Tchomgig für eine Perspektive aus Kamerun
  3. Nader Djafari, Sozialwissenschaftler und Unternehmer für eine Perspektive aus dem Iran
  4. Ik Sun Choi, arbeitet in einem internationalen koreanischen Großkonzern und ist freiberuflich tätig, für eine Perspektive aus Südkorea
  5. Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor des Poleninstitut Darmstadt, für die besondere polnische Perspektive

Moderation: Dr. Franz Grubauer, Dr. Annette Laakmann, Präses der Dekanatssynode Darmstadt und Bildungsministerium Hessen

Der Darmstädter Dialog:Deutschland – Russland ist zurzeit sprachlos! Durch den Eroberungskrieg Russlands ist unser Verständigungsversuch für einen Dialog auch hier gescheitert. Die einen sind entsetzt, andere wütend, wieder andere glauben der russischen Propaganda oder haben selbst Angst vor Verfolgung auch ihrer Familien.

Mit einer losen Folge zum Thema Zeitenwende wollen wir einen Beitrag leisten, um sich zu verständigen, wie die krisenhaften Entwicklungen zu verstehen sind.

2017 wurde in Darmstadt der „Darmstädter Dialog: Deutschland – Russland“ ins Leben gerufen. Die zivilgesellschaftliche Initiative für einen Frieden erhaltenden Dialog wurde von wissenschaftlichen, kulturellen Institutionen und Einrichtungen in und um Darmstadt getragen, die, passend zu ihrer Institution,  Veranstaltungen anbieten wollten. Gerade auch nach der Anexion der Krim war es die Intention, sich nicht zwischen den Völkern zu verfeinden. Im Bewußtsein der extrem wechselvollen Geschichte zwischen Deutschland und Russland und vor dem Hintergrund der besonderen russischen Verbindung Darmstadts zu Russland war die Initiative auch gedacht als ein Beitrag zur Stadtidentität.

Der jetzt stattfindende Eroberungskrieg der Russischen Regierung in der Ukraine ist das genaue Gegenteil von Dialog. Mehr noch: Dieses furchtbare Handeln zerstört die Basis jeder wechselseitiger Anerkennung, es zerstört Vertrauen! Die Selbstverteidigung der Ukraine ist jetzt in jeder Weise zu unterstützen ist, aber das Prinzip der Anerkennung ist als Gegengift von Haß und Gewalt zugleich zu verteidigen.

„Die Anerkennung des Anderen: Voraussetzungen, um Frieden zu bewahren – das war die Botschaft des Dialogs und daran halten wir als humanes Prinzip fest!

Zeitenwende in Europa – Versuch die Herausforderung für den Kontinent zu begreifen

Diese Veranstaltung fand am 17.März 2022 statt. Sie ist auf YouTube dokumentiert

Das Wort der Zeitenwende ist groß, aber es hat sein Recht, gegenüber der Ungeheuerlichkeit und dem tödlichen Grauen, das gerade vor unseren Augen geschieht. Aber umso mehr ist es notwendig, sich verantwortlich zu verständigen, wie diese Zeitenwende zu begreifen ist und welche Möglichkeiten wir entwickeln, mit den Herausforderungen umzugehen. Vor dem menschlichen Leid, der Zerstörung und dem gebrochenen Vertrauen fällt es nicht leicht, die Folgen und Herausforderungen für den Kontinent weiterzudenken. Aber ohne eine Verständigung über die aufgeworfenen Fragen lässt sich auch hierzulande nur schwer über ein Europa nach diesem historischen Wendepunkt denken.  Weiterlesen…

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