Übereinkunft für einen gemeinsam getragenen
Darmstädter Dialog: Deutschland – Russland
Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Institutionen und Einrichtungen der Stadt Darmstadt und des Umlandes teilen die Auffassung, dass die besondere historische Verbindung Darmstadts und des Großherzogtums Hessen-Darmstadt zu Russland heute einen begründeten Anlass bietet, um zwischen Deutschen und Russen einen übergreifenden „Darmstädter Dialog Deutschland – Russland“ ins Leben zu rufen.
Denn heute geht es darum, Brücken des Verstehens und der Verständigung zwischen Menschen und Institutionen zu bauen und nicht dem sich verschärfenden Trend weiterer Vertiefung von Vorurteilen und Verfeindungen zu folgen.
Als eine zivilgesellschaftliche Initiative will der Dialog alle interessierten Bürger Darmstadts wie auch des Umlandes, Deutsche wie Russen ansprechen.
Wenn sich 2017 die Russische Oktoberrevolution zum hundertsten Mal jährt, blicken wir auf eine wechselvolle, tragische aber zugleich auch schicksalshaft verknüpfte deutsch-russische Beziehungsgeschichte zurück, die in besonderer Weise mit Darmstadt verbunden ist.
Gerade heute, da die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland belastet sind, scheint es umso wichtiger, Verbindungen und Gespräche zwischen den Menschen aufrecht zu halten und nicht neuerlich Gegnerschaft entstehen zu lassen, wo über Jahrzehnte die Teilung der Welt in zwei Machtblöcke hinreichend Trennungen schuf. Das wechselseitige Wissen voneinander und das Verstehen der Kulturen und ihrer geschichtlichen Unterschiede sind ein Ausgangspunkt. Ein Dialog, der einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben leisten will, kann kein unpolitisches Projekt sein. Wenn aber die wechselseitige Wahrnehmung und die Sensibilität für Kultur, Geschichte und die Bedeutung von Religion und freiheitlichen Grundwerten fehlen, wird eine tiefere Verständigung und Akzeptanz nur schwer zu erreichen sein.
Die Initiative für einen Dialog wird von wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen und Einrichtungen in und um Darmstadt getragen, die als potentielle Veranstalter bereit sind, vielfältige Angebote entwickeln, die ihren spezifischen Themen, Arbeitsweisen und ihrem kulturellem Selbstverständnis Rechnung zu tragen.
Die hier unterzeichnenden Einrichtungen und Institutionen verstehen den „Darmstädter Dialog Deutschland – Russland“ als ein gemeinsames Dach, unter dessen Namen sie eigenständig wie in Kooperationen Angebote öffentlich machen können.
(Aktualisierte Version, Oktober 2017)
Vorläufige Liste von Institutionen und Unterzeichnerinnen und Unterzeichner
Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Kulturstadträtin Iris Bachmann
Wissenschaftsstadt Darmstadt Amt für Interkulturelles und Internationales
Dr. Patricia Latorre
Technische Universität Darmstadt, der Kanzler
Dr. Manfred Efinger
Staatstheater Darmstadt
Roman Schmitz
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH
Prof. Dr. Rudolf Bock und Andreas Schlossarek
ESA/ESOC,
Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner
Hessisches Staatsarchiv
Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß
Deutsches Polen-Institut Prof.
Dr. Dieter Bingen
Schader-Stiftung
Alexander Gemeinhardt und Staatssekretär a.D. Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard
Stiftung Heiligenberg, Jugenheim
Martina Eicke, Dr. Joachim Horn, Dr. Veronika Schlüter
Kunstverein/ Kunsthalle
Staatsministerin a.D. Ruth Wagner
BDA und Kunstverein
Dipl.-Ing. Architekt Hans-Henning Heinz
Dialog e.V. Bildungs-, Kultur- und Integrationsverein der Deutschen aus Russland
Olga Karsten
Evangelisches Dekanat Darmstadt-Stadt und Stadtkirche Darmstadt sowie Ev. Stadtakademie
Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse, Pfr. Marin Schneider, OKR Dr. Franz Grubauer