Wie frei sind wir eigentlich, uns zu ändern?
Vermutlich haben sich die meisten dieser Frage schon einmal, zumindest in einer stillen Stunde, gestellt. Es gibt unendlich viele gute Vorsätze, nicht zuletzt zur Verbesserung der eigenen Lebensführung und für die Umwelt. Und dann gewinnen wieder der Alltag, Routinen und Gewohnheiten die Oberhand. Wie frei sind wir eigentlich, uns zu ändern, fragen wir zwischen Schulterzucken und etwas Scham oder manchmal auch mit Trotz, dass alles so bleiben soll, wie es ist.
Aber die Frage hat ein Störpotential, weil wir, zumindest in Europa, in einer Welt leben, in der individuelle, politische und gesellschaftliche Spielräume für Freiheit noch nie so groß waren und damit Entscheidungsmöglichkeiten eröffnen für Veränderungen, auch wenn der Umfang die Spielräume für freie Entfaltung gesellschaftlich immer noch ungleich und auch ungerecht verteilt sind. Die Störung besteht in dem inzwischen auch fühlbaren Wissen vom Klimawandel, vom ungesunden Konsumverhalten, der Endlichkeit von Umweltressourcen, etc. In dieser Spannung von Einsichten und Gewohnheiten befinden wir uns.
Und dann gibt es auf einmal eine weltweite Bewegung, ausgelöst von der mutigen Greta Thunberg. Fridays For Future hat bis in den Verbrauch von Wattestäbchen und Billigfleisch weit in das individuelle Bewusstsein gewirkt. Und war bereits von Flugscham für Billigurlaube und Inlandsflüge im vergangenen Jahr die Rede, da schafft es ein Virus ganze Flugzeugflotten am Boden zu halten und verändert gravierend Lebensalltag, Arbeitswelt und Konsum.