Carlo-Mierendorff-Dialog  zum radikalen Umbruch der Arbeits- und Industriegesellschaft

-Vorschau zum neuen Format –

Folgende Themen werden aus der Perspektive von Gewerkschaften und Unternehmen, Wissenschaft, Politik  und Zivilgesellschaft mit kompetenten Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in einer fünfteiligen Reihe ab Januar 2024 bearbeitet.

  • Disruptiver Umbruch in der Arbeits- und Industriegesellschaft: rasante Veränderungen von Berufen und Qualifikationen und die Sorge um Einkommensverluste und Anerkennung.
  • Work Life Balance – folgenreiche Brüche in Orientierungen und Arbeitseinstellungen zwischen den Generationen und Bildungsschichten?
  • Abgehängt und ausgegrenzt: Verfestigen sich neue Klassen und entlang der Grenzen von, Bildungsverlierer:innen, Geringverdiener:innen und Teilen der migrantischen Bevölkerung?
  • Gift für Zusammenhalt und Verständigung? Kränkungen, Verletzungen und soziale Scham zwischen den sozialen und kulturellen Milieus durch die erlebte Dynamik der Umbrüche
  • Versagen mit Ankündigung? Haben die großen gesellschaftlichen Player ihre Möglichkeiten verschlafen, den Umbruch der Arbeitsgesellschaft und deren Folgen innovativ und sozial mitzugestalten?

Die Veranstaltungen finden ab Mitte Januar 2024 jeweils dienstags ab 18:30 Uhr im Offenen Haus in der Rheinstraße 31 statt. Genaue Termine und Referentinnen und Referenten werden noch bekanntgegeben.

Es gibt Menschen, die sich entschieden haben. Zu solchen gehört Carlo-Mierendorff. Er hatte früh erkannt, dass die soziale, politische und kulturelle Spaltung der Gesellschaft in den Umbrüchen der Zeit vor dem Nationalsozialismus unheilvoll sei und sich entsprechend politisch und kulturell engagiert. Als Darmstädter hat er sich zusammen mit Wilhelm Leuschner im Hessischen Innenministerium gegen diese Entwicklungen eingesetzt. Er war zudem ein umfangreich interessierter Zeitgeist, der Sozialpolitik, Parteipolitik und gewerkschaftliches Engagement aber auch Literatur und Musik zu verbinden wusste. Für ihn waren deshalb die kulturellen Unterschiede und Abgrenzungen ebenso im Blick wie die sozialen. Die Reihe will längerfristig sein Anliegen als Erinnerung in einer ebenso dynamischen Zeit großer, heute digitaler Transformationen und einem weitreichenden Umbruch der Arbeits-, und Industriegesellschaft einbringen. Eine Einsicht dieses Formats ist es sicherlich, die Folgen aber auch Entwicklungsmöglichkeiten für die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Wie gelingt es, dass diese auch persönlich folgenreichen Veränderungen in Berufswechseln, beruflicher Anerkennung, veränderter Arbeitseinstellungen, zeitweiligen oder dauerhaften Verlust von sicherem Einkommen nicht nur zu Abgrenzung, emotionaler Abschottung und politischer Rückwärtsgewandtheit umschlagen? Was muss die Gesellschaft in allen Bereichen dafür tun, dass der Riss zwischen Gruppen und Milieus nicht größer wird? Eine Frage, die sich nicht zuletzt auch an die Kirchen und Religionsgemeinschaften richtet.

Das neue Dialog-Format wird aus diesen Gründen den Namen Carlo-Mierendorff gerade auch als Stadtakademie Darmstadt tragen.